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Hinterschmiding


Ortsgeschichte
Hinterschmiding

Die Siedlung Schmiding ist das Werk von Rodern. Wahrscheinlich wurde der erste Hof an der Stelle erbaut, wo der „Goldene Steig“ von Winkelbrunn her die Anhöhe erreichte. Inhaber war wohl der vom Pfleger eingesetzte Maier (Hs.Nr. 1), auf dem Hof vom späteren Kasperbauern. Die Gründungen gingen weiter und es entstand ein sogenanntes Reihendorf, die Häuser in zwei Zeilen ausgerichtet. Mit Erlaubnis seines Lehensherrn durfte dann ein Schmied in der Ortsmitte sein Haus, seine Werkstatt, seine Nebengebäude errichten (heute Rathaus, Dorfplatz 23) und gab damit der Siedlung den Namen. Erst als ein Pfleger oder Schreiber von Wolfstein die zwei Siedlungen am Weg nach Böhmen auseinanderhalten wollte, schrieb er kurzerhand „Vorder-schmiding“ und „Hinterschmiding“. Bereits um 1200 bestand eine Waldpfarrei in Freyung „vorm Wald“,zu der Hinterschmiding, Sonndorf, Grainet und später auch die nach 1600 gegründeten Grenzorte gehörten.

Vor dem Jahre 1400 wurde Schmiding im Stiftwesen des damaligen Fürstbistums Passau jedoch nicht erwähnt. Aus alten Urkunden geht hervor, daß Schmiding 1419 von den Hussiten gebrand- schatzt wurde. 1458/59 gab es kriegerische Verwicklungen zwischen Bischof Ulrich von Nußdorf und den böhmischen Nachbarn; 1468 kam es zum Kriegszug der Passauer Söldner nach Winterberg. Bei diesen Ereignissen wurde Hinterschmiding in Mitleidenschaft gezogen. 1470 fielen die Winterberger in das Land der Abtei ein und zündeten 3 Dörfer an, darunter Hinterschmiding. Der Dreißigjährige Krieg brachte schweres Elend über den Ort. In den nachfolgenden Pestzeiten starben die Dörfer fast gänzlich aus. Einmal lebte in Hinterschmiding nur noch ein Mann. Aber die Gemeinde erlebte auch gute Zeiten. In früheren Jahrhunderten war der Salzhandel eines der wichtigsten und einträglichsten Geschäfte, an dem auch Hinterschmiding teilhatte. Im Säumerdorf Hinterschmiding konnten sich die Salzhändler, die sogenannten „Säumer“ (lat. sauma = Packlast) verdingen, die das Salz über den Winterberger Steig, „Goldener Steig“ genannt, transportierten.   

Um 1700 bedrohte der politisch bedingte Zusammenbruch des Salzhandels den Wohlstand des Abteilandes. Im 18. Jahrhundert kam der Salzhandel zum Erliegen. Doch die Landwirtschaft behielt ihre Bedeutung als Lebensunterhalt der Bewohner. Im Frieden von Preßburg 1805 wurde der größte Teil des ehemaligen Hochstifts Passau, so auch Hinterschmiding, dem Königreich Bayern zugesprochen. 1808 kam der erste Schullehrer nach Hinter- schmiding; 1810/11 wurde die erste Schule im Ort errichtet. 1818 erhielt Hinterschmiding durch freie Wahl einen Bürgermeister und Gemeindevertreter. 1936 wurde der Ort zur Kirchengemeinde er- hoben. Der erste Kirchenbau erfolgte in den Jahren 1927/28. 1952 erbaute man das Pfarrhaus. 1969/ 70 entstand die heutige Pfarrkirche in Hinterschmiding, die alte mußte abgebrochen werden. Seit 1964 ist Hinterschmiding selbständige Pfarrei. In jenem Jahr entstand auch eine neue Kapelle in Sonndorf. Nach dem 2. Weltkrieg gab es ein amerikanisches Krieggefangenenlager für ca. 1.300 Mann, das sogenannte „Camp Sonndorf“. Nach 1945 kamen viele Flüchtlinge und Heimatvertriebene nach Hinterschmiding. Es waren bittere Zeiten für alle Beteiligten, doch auch diese wurden, wie über- all, langsam überwunden. Die Erwerbsmöglichkeiten in Hinterschmiding beschränken sich heute hauptsächlich auf holzverarbeitende Betriebe, Baumschulen, Speditionen, Installationsfirmen und andere Gewerbezweige. Es gibt nur noch wenige Landwirte. Der Großteil der Arbeitnehmer sind Nah- und Fernpendler.

Der Fremdenverkehr wurde seit den 60er Jahren stark gefördert und ist heute eine wichtige Erwerbs- quelle. Der Ort wird als Wohngemeinde geschätzt und ist als Urlaubs- und Ferienort beliebt. Zur früheren Gemeinde gehörten noch die Orte Sonndorf, Vorderschmiding, Kaining, Holzwiese und Kohlstatt.

Herzogsreut

Im Jahre1620 wurde Herzogsreut von dem damaligen Fürstbischof von Passau und Erzherzog von Österreich Leopold dem I. gegründet. Ursprünglich bestand das Dorf aus 18 Siedlern. 1626 ist die Ortschaft durch die Pest halb ausgestorben. Von 1841 bis 1843 wurde die heutige Pfarrkirche erbaut. Seit 1894 ist Herzogsreut selbständige Pfarrei. Der bedeutsame Schulhausneubau erfolgte 1885. Erst die Osthilfe des Deutschen Reiches ermöglichte mit einem Zuschuß von 17.000 RM 1928/29 eine Schulhauserweiterung auf zwei Klassenzimmer. 1968 hat man die Volksschule Herzogsreut aufgelöst, 1974 konnte die Pfarrei Herzogsreut, nach 142 Jahren, nicht mehr besetzt werden. 1978 wurde Herzogsreut im Rahmen der Gemeindegebietsreform nach Hinterschmiding eingemeindet. Zur früheren Gemeinde Herzogsreut gehörten die Ortschaften Schlichtenberg, Schwarzkopf, Gstöcket, Heldengut und Rotbachau.

Wappenbeschreibung:
Am 21.05.1958 hat der Gemeinderat beschlossen, für Hinterschmiding ein eigenes Wappen anzunehmen. Der damalige Kreisheimatpfleger Hermann gab wertvolle Anregungen zur Wappengestaltung, der Entwurf von dem Graphiker Max Reinhart, Passau, verdient alle Anerkennung. Das Originalwappen zeigt auf rotem Hintergrund ein silberfarbenes Pferd, die Wappenfarben des fürstbischöflichen Landesherren: Weiß und Rot. An den „Goldenen Steig“ gemahnt der Goldton des Säumersackes wie auch der Kennzeichen des Schmiedehandwerkes: Hufeisen und Hammer. Eine besondere Auszeichnung wurde dem Hinterschmidinger Wappen in dem Deutschen Wappen- Museum in Berchtesgaden zuteil, das 1967 von dem Bildhauer und Heraldiker Hans. D. Riemann gegründet wurde. In dem ehemaligen Hohenzollernschloß sind bereits 3.000 Wappenstücke zu sehen. In dem Raum der bayerischen Wappen, an der Wappenwand von Niederbayern, hat das Wappen von Hinterschmiding einen bevorzugten Platz erhalten, darunter steht der Vermerk: „Stiftung der Gemeinde Hinterschmiding“. Die Wappen in diesem Museum geben Kunde davon, daß jede Gemeinde die Aufgabe hat, Träger der Heimatgeschichte, des deutschen Volkstums und der deutschen Kultur zu sein.

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